Die Perfektion der Schöpfung: Wie natürliche Kreisläufe unsere Erde nähren und erhalten
- Bruno Martin
- 17. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Aug.

Die Natur ist ein wahres Meisterwerk Gottes. Sie funktioniert in einem einzigartigen, harmonischen System, das uns immer wieder erstaunen sollte. Die Kreisläufe der Natur sind so perfekt, dass wir Menschen sie oft nicht einmal vollständig begreifen können. Dennoch ist es wichtig, diese Zusammenhänge zu verstehen und zu schätzen, wie sie uns Tag für Tag unterstützen.
Die Sonne – die Energiequelle der Erde
Unsere wichtigste Energiequelle ist die Sonne. Alles Grüne, vom Gras über Blumen bis hin zu Bäumen und Sträuchern, speichert die Energie der Sonne. Diese Energie wird über das Blattgrün, das Chlorophyll, im Wurzelwerk in Form von Stärke und Zucker gespeichert. Pflanzen, Blumen, Reben und Bäume können diesen Speicher nach Bedarf nutzen. Wie im Buch Genesis (1. Mose 1,11) geschrieben steht: «Und Gott sprach: Es lasse die Erde Gras hervorbringen, Kraut, das Samen bringt, und Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen, die nach ihrer Art Samen haben.» So nimmt die Erde von der Sonne, was sie braucht, und gibt es zurück in Form von Nahrung und Leben für alle Lebewesen. Die Kreisläufe der Natur sind so vielfältig und genial, dass wir Menschen sie kaum begreifen können. Ein einfaches Beispiel für diese Perfektion ist, wie Regenwasser in den Boden versickert. Wenn fünf Liter Regenwasser in einem tragfähigen Boden versickern, zieht es ebenso viel Sauerstoff mit in die Erde und versorgt den Lebensraum Boden mit Atemluft. Eine einfache, aber kraftvolle Art, wie die Natur sich selbst erhält und gleichzeitig den Lebensraum für viele Lebewesen schafft.
Die Schöpfung als ein Garten – Der Mensch als Hüter
Weshalb fällt es uns so schwer, diese Perfektion anzuerkennen? In der Bibel finden wir eine klare Antwort: Die Schöpfung ist ein Garten, den wir bewahren und pflegen sollen. Im Buch Genesis (2,15) heisst es: «Und Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und zu bewahren.» Es ist unser Auftrag, die Erde zu pflegen und achtsam mit ihr umzugehen, damit sie uns und zukünftigen Generationen Nahrung und Lebensraum bietet. Der Mensch hat einen tiefen Zugang zu dieser Weisheit und kann von der natürlichen Weisheit lernen. Die Pflanzen speichern Sonnenenergie und verwandeln sie in Kohlenstoff, der im Boden eingelagert wird – und das vollkommen kostenlos! Dieses Prinzip ist ein klarer Beweis für die Wertigkeit und Genialität der Schöpfung.
Der Lebensraum Boden – ein Netzwerk aus Helfern
Ein wesentlicher Bestandteil des natürlichen Kreislaufs ist der Boden. Der Lebensraum Boden beherbergt unzählige Organismen, die auf faszinierende Weise miteinander zusammenarbeiten, um das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten. Würmer, Bakterien, Nematoden und Pilze zersetzen organisches Material und wandeln es in Humus um. Wurzel-Pilze, sogenannte Mykorrhiza, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Ihre filigranen Fäden durchziehen alle Bodenschichten und stellen eine Art Kommunikationsnetzwerk für den Boden dar. Sie sind auch für die Nährstoffversorgung der Pflanzen verantwortlich und sichern damit das Wachstum vieler Pflanzenarten. Im Buch der Sprüche (12,10) heisst es: «Der Gerechte kennt das Recht seiner Tiere, aber das Herz der Gottlosen ist grausam.» Dies zeigt uns, dass der Mensch die Verantwortung hat, das Gleichgewicht der Natur zu respektieren, sowohl für die Pflanzen als auch für die Tiere, die davon abhängen. Ein Beispiel für die komplexe Beziehung im Boden ist die Luzerne, eine Pflanze, die als «Königin der Futterpflanzen» gilt. Ihre Wurzeln haben die Fähigkeit, Stickstoff zu binden und den Boden zu verbessern. Als Zwischenfrucht in der Fruchtfolge sorgt sie für eine gute Bodenstruktur und eine gesteigerte Fruchtbarkeit. Auch die «blinden»Bakterien, die in den Wurzeln der Luzerne leben, sind von entscheidender Bedeutung. Sie bilden Knöllchen, die im Herbst als Düngerspeicher dienen, und tragen zur Verbesserung des Bodens bei.
Die Rolle der Photosynthese und die Faszination der Schöpfung
Die Photosynthese ist ein weiterer faszinierender Prozess, der uns zeigt, wie die Natur mit Sonnenlicht, Wasser und Kohlenstoffdioxid Nahrung produziert und dabei Sauerstoff freisetzt. Aus dem CO2 in der Luft und dem Sonnenlicht wächst eine riesige Tanne – beeindruckend ist, dass diese 20 Tonnen schwere Weisstanne wächst, ohne dass ein Loch im Waldboden entsteht. Diese natürliche Energieumwandlung ist ein Paradebeispiel für das perfekt funktionierende System der Erde.
Der Mensch und seine Verantwortung
Doch trotz all dieser Perfektion gibt es Herausforderungen. Der Mensch hat im Laufe der Jahrhunderte viele Fehler gemacht und dem Lebensraum Boden Schaden zugefügt. Durch den Einsatz von schweren Maschinen, einseitige Fruchtfolgen und den Einsatz von Pestiziden wird der Boden immer mehr ausgelaugt. Bereits im Römischen Reich schrieb Plinius der Ältere 68 n. Chr. über verarmte Böden, die durch einseitige Landwirtschaft und falsche Bewirtschaftung entstandenen. Heute sehen wir die Folgen dieser Misswirtschaft – erodierte Böden und verlorene Biodiversität. Dennoch gibt es Hoffnung. Es gibt nur wenige Gifte, die Bodenorganismen nicht abbauen können. Diese natürliche Resilienz zeigt uns, dass der Boden sich regenerieren kann, wenn wir ihm die nötige Pflege und Achtsamkeit zukommen lassen.
Eine Lektion aus der Vergangenheit
Mein Grossvater pflegte immer zu sagen: «Auch wenn du das Land kaufst, gehört es dir nicht. Gib dein Land mit höherem Wert weiter an die nächste Generation, dann bist du ein Vorbild und ein Bursche.» Diese Worte erinnern uns an unsere Verantwortung, nicht nur den Boden, sondern auch die natürlichen Kreisläufe zu bewahren. Der natürliche Reichtum, den wir erben, soll in besserem Zustand an die kommenden Generationen weitergegeben werden.
Die Schöpfung bewahren
Die natürliche Welt ist ein perfektes, sich selbst erhaltendes System, das uns allen zugutekommt. Wenn wir beginnen, die Weisheit und Perfektion dieser Kreisläufe anzuerkennen und verantwortungsvoll damit umzugehen, können wir die Erde bewahren und ihr ermöglichen, uns weiterhin zu nähren. Es liegt in unserer Hand, die Schöpfung zu schützen und für zukünftige Generationen zu bewahren.
Foto Credits: Mylene2401